König-Otto Kapelle in Kiefersfelden
König Ludwig I. von Bayern beauftragte 1833 den Bau dieser Gedächtniskirche in Kiefersfelden unmittelbar an der Grenze zu Tirol.
Der Anlass hierfür war: Sein erst siebzehnjähriger, zweitältester Sohn Otto war 1832 zum ersten König von Griechenland ernannt worden. Nach Plänen des königlichen Bauinspektors J.D. Ohlmüller wurde unmittelbar an der Grenze zu Tirol eine kleine Saalkirche errichtet. Nach zweijähriger Bauzeit konnte die Kapelle im Beisein von König Otto I und Kronprinz Maximilian konnte der Bau 1836 feierlich geweiht werden.
Der kleine Kirchenbau am Fuße des Thierbergs erhebt sich über einer oberirdischen Krypta. Der Eingang ist über eine Freitreppe zu erreichen. Ohlmüller hat die Kapelle als neugotischen Bau mit drei Jochen ausführen lassen. Da zu dieser Zeit noch der klassizistische Baustil in Deutschland vorherrschte, gilt der Bau als einer der ersten neugotischen Baudenkmale in Bayern.
Die Innenaustattung der Kirche ist schlicht gehalten. Das Altartriptychon zeigt im Mittelbild den Heiligen Otto als Namenpatron begleitet vom Namenspatron des Vaters (Ludwig der Heilige) und der Namenspatronin der Mutter Ottos (Theresa von Avila) als Fürbitter für den jungen König Otto und seine Regentschaft in Griechenland.
Dach und Turm der Kapelle wurden 2013 nach einem Unwetterschaden entsprechend den Richtlinien zum Denkmalschutz saniert.
Lage
Kufsteiner Straße (unmittelbar vor der Landesgrenze)
83088 Kiefersfelden
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